Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Exkurs: Salpeter

Erst Anfang des 19. Jh. entdeckte der deutsche Forschungsreisende Th. Hanke, dass die Atacama-Wüste voller Natriumnitrat war, besser bekannt als Salpeter. Es folgten knapp 40 Jahre Reichtum. Doch dieser endete mit der Entdeckung von Fritz Haber, der herausfand, dass sich Natriumnitrat auch künstlich und viel billiger herstellen ließ. Die entstandenen  'Saliteras',"Salpeterstädte", die mit ihrer eigenen Infrastruktur und häufig auch ihrer eigenen Währung einen Mikrokosmos für sich bildeten, verwaisten und verödeten 

Exkurs: Der Himmel über der Wüste ...

... bei La Serena ist einer der klarsten auf der Welt. Deshalb haben gleich vier internationale Forschungsobservatorien hier ihren Standort. Daneben gibt es noch zahlreiche touristische Observatorien, die tolle Einblicke in das Universum - und auf den Mond erlauben.

Exkurs: Die Außenpolitik Chile's

In Valdivia besichtigen wir das Museums-U-Boot O'Brien und erfahren zu unserer Überraschung, dass sein letzter Einsatz in einem militärischen Konflikt im Falklandkrieg 1982 war - auf der Seite der Briten. Insgesamt fällt auf, dass es mit allen unmittelbaren Nachbarn bis heute Querelen gibt. Auch wenn nach dem Falklandkrieg einige strittige Grenzfragen mit Argentinien beigelegt worden waren, gibt es noch Zwistigkeiten über Territorien im Fitz-Roy-Massiv sowie Inseln im Beagle-Kanal. Mit Bolivien unterhält man nicht einmal diplomatische Beziehungen aufgrund des Konfliktes um den Zugang des Landes zum Pazifik, den dieses vor über 130 Jahren an Chile verloren hatte. Und mit Peru wurde erst vor dem internationalen Gerichtshof in den Haag ein Streit über die Grenzziehung innerhalb der 200-Meilen-Zone im Pazifik beigelegt.

Exkurs: Der Lago General Carrera

Mit 2240 qkm ist der blaugrüne Lago General Carrera, dessen kleinerer argentinischer Teil Lago Buenos Aires heißt, der zweitgrößte See Süd-amerikas (nach dem Titicacasee). Allein der Haupt-strang erstreckt sich über 180 km und das milde Klima lässt auf beiden Seiten reichlich Obst und Gemüse gedeihen, da die Gipfel der südlichen Anden gemeinsam mit dem nordpatagonischen Eisfeld die Region von den pazifischen Regenfronten abschirmt. Die Route entlang des Südufers gilt als eine der schönsten in ganz Patagonien.

 

Exkurs: Patagonische Wolle

Zwischen 4,5 und 5 kg Wolle 'liefert' ein patago-nisches Schaf. Wir können zwar beim Scheren der wenigen verbliebenen zusehen - doch kaufen, können wir die Wolle nicht. In jedem der Geschäfte, die wir ansteuern, werden wir fast ausgelacht. '100% Wolle?' Nein, das gibt es schon lange nicht mehr. Heute gibt es mit Glück noch Beimischungen - made in China, versteht sich. Der Wollpreis, Sie verstehen?' Nein, eigentlich nicht wirklich, denn die Gauchos erzählen uns, dass es kaum mehr große Herden gibt ... wegen des Wollpreises ... ?!?

Exkurs: Der patagonische Wind

Charakteristisch für die Region ist der immer-währende, starke Wind. Man sollte meinen, wir als 'Küstenkinder' seien ihn gewohnt ... Doch der Wind hier ist anders, tagelang andauernd weit über 100 km/h, dazu Staub, dass es nur so zwischen den Zähnen knirscht  - da hat der Wind dann sogar sein eigenes Verkehrszeichen. 

Exkurs: Grenzübertritte - oder wovon Südamerikaner träumen

In Cerro Castillo überqueren wir zum dritten Mal die chilenisch-argentinische Grenze. Das Prozedere ist jedesmal ähnlich: Erst Passkontrolle bzw. Ausreise aus dem einen Land, dann Ausfuhr unseres Autos beim Zoll, denn ein paar Kilometer holperige Schotterpiste durch 'Niemandsland', dann Passkontrolle, Einreise ins andere Land inkl. neue Genehmigung der Aufenthaltsdauer, Einfuhr des Fahrzeugs beim Zoll und dann: Lebensmittel-kontrolle. Auch nach intensiverer Lektüre der einschlägigen Gesetze und Erlasse bleibt es ein Vabanquespiel: frisches Gemüse, Obst, rohes Fleisch und Eier sind tabu, soviel ist klar, der Rest ... vamos a ver ... meist haben die Kinder dann 'zur Not' ziemlich schnell ziemlich dicke Backen :-) 

Zur Erinnerung: Die gemeinsame Grenze zwischen den beiden Ländern ist ca. 4.000 km lang - und allerorten wurden wir zumeist um Schengen und die Errungenschaften des geeinten Europas beneidet.

Vorerst (aller)letztes update am 30.8.2016: Wochenbericht KW 35 auf '... aus Brasilien'

KW 24:

Unsere letzten Tage in Chile verleben wir in Arica bei einer unglaublich liebenswerten chilenisch-schweizerischen Familie. Die nördlichste Stadt des Landes liegt am Ausgang des Azapa-Tales und ist geschützt durch den 260 Meter hohen Morro de Arica, von dem aus man einen phantastischen Blick über die Stadt, den Beginn der Kordillere und den typischen 'Knick' in der Westküste hat. Bis 1880 hatte die Stadt übrigens zu Peru gehört, damals erstürmten die Chilenen den Morro. Wir nehmen Abschied von diesem beeindruckend vielfältigen Land und reisen weiter nach Peru: KW 25.

KW 23:

Die Hauptstadt der Region Tarapacá, Iquique, erstreckt sich auf einer schmalen Uferplattform zwischen dem Pazifik und einer direkt hinter der Stadt aufragenden Kordillerenwand. Sehenswert sind neben diversen architektonischen Kleinoden der Hafen, in dem wieder einmal Seelöwen und Pelikane hinter den Fischständen auf ihren Anteil warten, und die "Esmeralda", der Nachbau des berühmten Segelschiffes der Seeschlacht 1879 (siehe auch KW 20). In der Umgebung beeindrucken die Salpeterstädte Humberstone und Santa Laura. Inzwischen wurden einige Gebäude und Teile der Industrieanlagen restauriert und so gewinnt man einen Eindruck von den Lebensumständen der von 1862 bis 1960 in Betrieb befindlichen Kleinstädte.

KW 22:

San Pedro de Atacama: Das 2000-Seelen-Dorf hat sich in den letzten Jahren zum zentralen Ausgangsort für Touren in die Wüste gemausert. San Pedro liegt auf knapp 2.500 m Höhe und ist umgeben von einem knappen Dutzend Fünf- und Sechstausender. Auch wir machen die "Standardausflüge" zu den Ratio-Geysiren, dem höchsten Geysirfeld der Welt, in den Salar de Atacama und zum Lago Chaka, wo die untergehende Sonne das Flamingo-Reservat in eine Farben-Zauberwelt verwandelt. Im Anschluss daran reisen wir erstmals nach Bolivien: KW 22

KW 21:

Die Atacama, ihr Himmel und die Sterne lassen uns nicht los. Und so beschließen wir, uns zugegeben kurzfristig um einen Besuchstermin im Cerro Paranal zu bemühen. Auf dem 2.600 m hohen Cerro Paranal stehen vier riesige, silbern blitzende Kuppeln der europäischen Astronomie-Organisation (ESO). Die dortigen VLTs (= Very Large Telescopes) lassen mit ihren in Deutschland gefertigten 8,20m-Spiegeln, die auch kombiniert werden können, das Herz vieler (Hobby-) Astronomen höher schlagen - so auch die unseren. Und wir haben Glück und dürfen Einblick nehmen ... Doch die Entwicklung geht weiter. Im benachbarten Cerro Armazonas entsteht - bis 2024, wir kommen dann wieder - das E-ELT, das Extremely Large Telescope der ESO mit einem Spiegeldurchmesser von 40 Metern das größte optische Teleskop weltweit. 

KW 20:

Der 21. Mai ist ein Feiertag in Chile. Als "Tag der Marine" wird der historischen Seeschlacht von Iquique während des Salpeterkrieges zwischen Chile und Peru 1879 gedacht. Traditionell hält an diesem Tag die Regierung eine Rede zur Bilanz ihrer Regierungspolitik. Wir haben rechtzeitig Valparaiso verlassen, wo die Regierungschefin Michelle Bachelet ihre Sicht der Lage der Nation an diesem Tag kundtun wird - ein weiser Entschluss, denn selbst in den 'Kieler Nachrichten' wird über die Gewalteskalation berichtet: Link. Doch auch im entfernten Vicuña, wo alles, was Rang und Namen hat, an diesem Tag zum Defilee aufmarschiert, knistert die Luft - wenngleich bisweilen aus anderem Grunde.

KW 19:

Valparaiso ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und gleichzeitig die bedeutendste Hafenstadt des Landes. "Valpo", wie sie auch oft genannt wird, hat einen ganz speziellen Charme und wie auch ihre "schöne Schwester", Viña del Mar, gehört die Stadt zu den beliebtesten Seebädern Chiles - wie man an den vielen, wenig erbaulichen "Bettenburgen" ersehen kann.

KW 18:

Die Osterinsel, in der Sprache ihrer Bewohner "Rapa Nui", liegt so isoliert wie kein anderer Ort auf dieser Erde. Bis zur chilenischen Westküste sind es 3.800 km. Die nächste bewohnte Insel ist 1.900 km entfernt. Als Jacob Roggeveens 1722 auf die kleine, wie ein Dreieck geformte Insel stießt, fand er nur wenige Einwohner vor, die sich mühsam von Fischerei und Früchten ernährten. Weit und breit keine Bäume oder Sträucher, statt dessen jedoch kolossale Stein-figuren, zwischen drei und zehn Metern groß, mit riesigen Köpfen, teils auch mit Kopfbedeckungen, mit spöttischen Blick, energischem Kinn, zusammengekniffenen Mündern. Auch heute noch geben die Moai, die Tempelanlagen, die Petroglyphen und die Rongorongo-Schrift nicht nur den Wissenschaftlern Rätsel auf. Ihr Zauber und ihre Anziehungskraft sind allerdings auch ungebrochen. 

KW 17:

Wir nähern uns der chilenischen Hauptstadt Santiago. Auf dem Weg dorthin besichtigen wir ein wunderschön im Valle Colchagua gelegenes Weingut. Die Metropole selbst empfängt uns dann zwiespältig: Die allgegenwärtige Kriminalität und die Omnipräsenz von Sicherheitsdiensten und Carabineros erschweren ein unbefangenes Erleben der Stadt. Durchweg positiv hingegen sind die Erfahrungen der Kinder, die diese bei einem einwöchigen Gastbesuch im Colegio Aleman de Santiago, der Deutschen Schule in Santiago, machen dürfen.

Noch einmal wechseln wir die Grenze in Richtung Argentinien: KW 16.

KW 15:

Er gilt als 'Bilderbuch-Vulkan', der Volcano Osorno. Ein ebenmäßiger Kegel mit einem Kragen aus Eis und Schnee, trotz seiner 'nur' 2660 m berüchtigt für die schnellen und unvorhersehbaren Wetterumschwünge, die bereits viele Bergsteiger das Leben kosteten. In den wenigen Tagen, die wir in Puerto Varas und Umgebung verweilen, sehen und erleben wir den Vulkan immer anders, immer wieder faszinierend, egal ob aus der Nähe oder aus der Ferne - und haben wieder einmal echtes Wetterglück :-)

KW 14:

Die Insel Chiloé war einst eine bedeutsame Missionsstation von Jesuiten und Franziskaner. Zeugnis jener Zeit sind u.a. ca. 150 Holzkirchen, von denen die UNESCO 16 Kirchen im Jahre 2000 zum Weltkulturerbe erhob. Dessen ungeachtet hat sich auf der Insel ein kurioses Kulturgemisch aus indigener Tradition der Chono und Mapuche und importiertem westlichem Gedankengut erhalten, das hier friedlich während dreier Jahrhunderte der Isolation gedieh – abgeschnitten von Handelsrouten und von Zuwanderern (wegen des rauen Klimas und der auch heute noch allerorten spür- und sichtbaren Armut). Erst seit Ende der Militärjunta zu Beginn der 1990er Jahre hat sich die wirtschaftliche Lage etwas gebessert. Vor allem dank Lachsfarmen und Meeresfrüchten, die hier, wie auch in den Küstenorten des Festlands, industriell verarbeitet werden.

KW 13:

Parque Tantauco - südwestlich von Quellón auf der Insel Chiloe erwarb Ex-Staatspräsident Sebastian Piñera in 2005 einen riesigen Landbesitz von 118.000 Hektar und gründete den privaten Naturpark. Das weitflächig mit Urwald bedeckte Gebiet wird von einigen Wanderwegen durchzogen und bietet auch mehr oder weniger spartanische Schutzhütten, die meine Mädels und ich gerne für unsere erste 'große' Tour nutzen. Und wir haben echtes Wetterglück ...!

KW 12:

Wieder eine "Nationalpark-Woche". Erst der Parque Queulat, dann der Park Pumalín. Einer schöner als der andere.

Und es sind nicht nur die berühmten und bekannten Dinge, wie die hängenden Gletscher, die 'Ventisquero Colgante' im Parque Queulat, sondern ganz oft die vermeintlich 'kleinen' Dinge, die unser Herz bei diversen Wanderungen erfreuen - mal ein eindrucksvolles Pilzgebilde oder ein - richtig - lila Pilz, mal ein selbstbewusster Käfer, dessen Namen und Gattung wir noch ergründen müssen. Und natürlich das dichte Geflecht aus mannshohen Stängeln bzw. Blättern der hiesigen Rhabarberart und das dichte Grün des Bambus neben ungezählten Farnen, Moosen, Lianen und Flechten, die den kalten Regenwald Chiles kennzeichnen.

Ganz anders wirkt der Parque Pumalín auf uns, der vom inzwischen verstorbenen Douglas Tompkins geschaffen wurde, nachdem dieser 1990 das Gros seiner Anteile an der von ihm gegründeten Outdoor-Marke The North Face sowie an der Modefirma Esprit für 125 Millionen Dollar verkauft hatte. Der zusammen gekaufte Landbesitz ist über 550.000 Hektar groß und erstreckt sich über weite Teile Nord-Pata-goniens zwischen Hornopirén und Chaitén. Die parkähnlich angelegten und zauberhaft anzusehenden Landschaften spalten jedenfalls die Gemüter genauso wie das Musterdorf "El Amarillo" - wohl auch, weil bis heute die so vieles bestimmende Frage "Cui bono?" nicht wirklich beantwortet zu sein scheint.

KW 11:

Entlang der Südküste des Lago General Carrera - siehe Exkurs - kommen wir in ein unscheinbares Dörfchen, dessen Namen quasi Programm ist: Puerto Tranquilo - ruhiger Hafen. Und doch starten wir von dort zu einer beeindruckenden Bootstour: Die Capillas de Mármol sind Stein gewordene Marmorkapellen, bizarre Felsformationen, Höhlen aus Marmor in beinahe jeder Couleur, deren Farbspiel reizvoll mit den verschiedenen Türkis- und Blautönen des Sees kontrastiert. 

Weiter geht es in den nicht minder bekannten Nationalpark "Los Glaciares" in Argentinien: KW 8

KW 7:

Der Nationalpark Torres del Paine ist ein Höhepunkt jeder Reise durch Chile, so auch der unsrigen. Das 242.000 Hektar große Gebiet in den südchilenischen Anden bietet atemberaubende Landschaften. Die windzerzauste patagonische Ebene trifft hier unvermittelt auf die Gipfel der Südkordillere, steil aufragende Berge, die sich wie eine uneinnehmbare Felsenburg mit granitenen Nadelspitzen dem Himmel entgegentürmen. Wir kommen aus dem Schwärmen nicht heraus und lassen lieber Bilder für uns sprechen.

KW 6:

Diese Woche steht ganz im Zeichen eines wichtigen und sehnsuchtsvoll erwarteten Geburtstags. Wir feiern ihn "standesgemäß" auf der Isla Magdalena, wo ein paar zigtausend 'Untertanen' ein besonderes Geburtstagsständchen vortragen. Und eigentlich hätte es danach recht zügig Richtung Torres del Paine weitergehen sollen. Aber leider haben die vielen, teils abenteuerlichen "Ripio"-Pisten meiner Festplatte den Garaus gemacht. Zighunderte von Fotos, Filmen - alles futsch. Doch Glück im Unglück - in Punta Arenas finde ich zwar keinen Apple Store, dafür aber einen sehr hilfsbereiten Schrauber, der mir zu einer neuen Festplatte verhilft, es irgendwie schafft zumindest einen Teil der Fotos zu retten - und der mir meinen Mac auf Spanisch wieder aufsetzt :-)